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Katrin Krenn
T. +43 664 22 12 92 9
krenn@zentralraum-stmk.at
Im Regionsprojekt „Zukunftsbilder Energie im Steirischen Zentralraum“ steht das Thema Energieraumplanung im Fokus.
Ziel hierbei ist es, die Informations- und Datengrundlagen für die Region zu verbessern und Analysen durchzuführen, die Planungsprozesse auf gemeindeübergreifender Ebene unterstützen können.
Aufbauend auf eine Bestands- und Potenzialanalyse zur Energieversorgung sollen zudem Zukunftsszenarien für den Steirischen Zentralraum erarbeitet werden, welche mögliche Entwicklungspfade des Energiesystems auf Basis gegebener Rahmenbedingungen und übergeordneter Zielsetzungen aufzeigen.
Unser Energiesystem im Wandel
Die auf europäischer und bundesweiter Ebene vorgegebenen Klimaziele sehen vor, den Ausstieg aus fossilen Energieträgern bis zum Jahr 2040 sukzessive voranzutreiben. Bundesweit wurden entsprechende Regelungen im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) sowie im Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG) festgelegt. Für die Steiermark sind in der Klima- und Energiestrategie 2030 (KESS) und zugehörigen Aktionsplänen entsprechende Ausbauziele für Photovoltaik und Windkraft sowie Maßnahmen zur Erhöhung des Anteils übriger Erneuerbarer Energieträger sowie zur Steigerung der Energieeffizienz enthalten.
Auch Gemeinden sind etwa durch die verpflichtende Erstellung eines Sachbereichkonzepts Energie oder von Sanierungsfahrplänen zusehends in diesem Themenbereich gefordert.
Neben gezieltem Ausbau von Photovoltaik spielt auch der Bereich der Wärmeversorgung eine gewichtige Rolle, sind doch rund 50 % unseres gesamten Energieverbrauchs auf den Bereich der Wärmebereitstellung (Prozesswärme, Raumwärme und Warmwasser) zurückzuführen.
Da die Energieraumplanung als Themenfeld somit auch vermehrt die Ebene der regionalen Entwicklung betrifft, soll hierzu über das Regionalmanagement sukzessive Kompetenzaufbau für den Steirischen Zentralraum betrieben und ein möglichst gleichsamer Informationsstand zu damit zusammenhängenden Entwicklungsfragen und verfügbaren Datengrundlagen hergestellt werden.
Bestands- und Potenzialanalyse zur Energieversorgung
Ausgangspunkt der ersten Projektphase bildet die Erfassung von Leitprojekten sowie die Bündelung relevanter gesetzlicher und strategischer Grundlagen, welche die Energieversorgung auf der regionalen Ebene beeinflussen und deren Vorgaben maßgebend für Entscheidungen auf der örtlichen und überörtlichen Ebene sind.
Unter Heranziehung verfügbarer Datengrundlagen soll anschließend eine Bestandsanalyse zur derzeitigen Energieversorgung sowie zu Ausbaupotenzialen Erneuerbarer Energieträger vorgenommen werden.
Energieraumplanung mit dem Wärmeatlas
Eine zentrale Datengrundlage bildet hierbei der Wärmeatlas des Landes Steiermark. Dieser wurde in einem länderübergreifenden Forschungsprojekt entwickelt und bereits in mehr als 90 steirischen Gemeinden ausgerollt. Als GIS-basiertes Service unterstützt der Wärmeatlas Gemeinden bei energieraumplanerischen Aufgaben, etwa in puncto Wärmebedarf, erneuerbare Wärmeversorgungs- und Wärmenetzpotenziale.
Der Wärmeatlas bezieht seine Daten aus diversen Datenbanken (AWGR, ZEUS, HDB, DKM) und wird laufend aktualisiert. Die Basis für die Verwendung dieser Daten begründet das Steiermärkische Raumordnungsgesetz (StROG) und ermöglicht Gemeinden die Verwendung dieser Daten im Rahmen der Raumplanung.
Der Wärmeatlas soll über das Regionsprojekt für alle Gemeinden im Steirischen Zentralraum im webGIS Pro zur Verfügung gestellt werden. Damit können sie diesen über das Regionsprojekt hinaus für lokale Planungsprozesse – wie z.B. die Erstellung eines Sachbereichskonzepts Energie und weiterführende Planungen daraus – gezielt anwenden.
Szenarien und mögliche Entwicklungspfade
Der Wärmeatlas bildet auch die Basis für weitere Analysen und Szenarien. Darüber hinaus liefert das Regionsprojekt kartografische Auswertungen auf Gemeinde- und Teilregionsebene. Je mehr Gemeinden am Projekt teilnehmen, desto präziser werden die Analysen, welche wichtige Grundlagen für Handlungsfelder der Energieraumplanung bilden.
Aufbauend auf die erste Phase des Projektes (Bestands- und Potenzialanalyse) sollen in einer vertiefenden Phase Szenarien für die Entwicklung der Energieversorgung auf regionaler Ebene berechnet werden, welche als Informationsbasis für mögliche Handlungsfelder auf gemeindeübergreifender Ebene dienen sollen.