Kontakt
Anna Reichenberger
reichenberger@zentralraum-stmk.at
+43 664 88 61 06 43
Um Lücken zu schließen und mehr Flexibilität in die Mobilitätslandschaft des Steirischen Zentralraums zu bringen, setzen die Region und die beteiligten Kommunen ergänzend zum bestehenden öffentlichen Linienverkehr zunehmend auf die Integration ergänzender Angebote, wie Bedarfsverkehre und Sharing. Insbesondere in der Stadtregion Graz (Stadt Graz und südliches Umland / Ballungsraum) führt die Verkehrsbelastung durch den hohen Anteil des Individualverkehrs zu negativen Auswirkungen auf Umwelt und Raum.
Um die Belastungen weiter zu reduzieren, möchte sich die Region im Bereich des Bedarfsverkehrs, speziell entlang des Ansatzes des Ridepoolings vertiefen und konkrete, bedarfsorientierte, innovative Lösungen untersuchen sowie entwickeln. Im Wechselspiel zwischen dem öffentlichen Verkehr und der privaten KFZ-Nutzung gibt es mit Ridepooling einen Zwischenbereich eines bedarfsorientierten öffentlichen Verkehrs, der einen Beitrag zur Erreichung der Mobilitätsziele beitragen kann. Wie genau das aussehen kann wird in mehreren Projektabschnitten in enger Abstimmung mit Politik, Verwaltung und Expert:innen erarbeitet.
Erster Schritt: Simulationsstudie
2023
Da die Stadt Hamburg besonders weit in Sachen Ridepooling ist, entschied man sich für erste Simulationen mit den Expert:innen der deutschen Fa. MOIA zusammen zu arbeiten. Ergänzt wurde deren Know-How von der TU Graz und Fa. Quintessenz, um die regionalen Daten und das lokale Wissen mit einfließen zu lassen. Ziel des Teilprojektes war die Modellierung und Simulation von Ridepooling im bestehenden Verkehrssystem, sodass möglichst treffgenau der potentielle Erfolg eines solchen Systems überprüft werden kann. Im Verlauf des Projektes wurden mittels Software Simulationen im Hinblick auf Wirkungsabschätzung und das Potential eines Ridepooling Systems entlang von vier vorab gebildeten Szenarien (=Servicegebiete) durchgeführt. Die daraus entstandenen Daten wurden wissenschaftlich aufbereitet und durch qualitative Erfahrungswerte aus der Region (z.B. Befragungen zu Nutzer:innenverhalten, Mobilitätstypen) ergänzt. Auf Basis der Simulationsergebnisse wurde am Ende das Servicegebiet Graz + Umgebung (Stadtregion) empfohlen, da in diesem möglichst viele Personen bei effizienter Ressourcennutzung vom Service profitieren. Außerdem weist der Service in diesem Gebiet neben einer guten Servicequalität auch die besten Effizienzwerte auf.
Als nächsten Schritt werden die Stadt Graz, die Holding Graz und das Regionalmanagement Steirischer Zentralraum die Ergebnisse regional fundiert abstimmen, diese in Richtung einer Machbarkeitsstudie 2024 und 2025 vertiefen, um sich der möglichen Umsetzung eines stadtregionalen Ridepooling-Dienstes unter Einbindung aller regionalen Stakeholder weiter anzunähern.